Triathlon XL Gérardmer – j’ai survécu

Hochmotiviert, wie man nun mal zu Anfang eines jeden Jahres ist, habe ich mich einer kleinen Gruppe von TG Trias angeschlossen, um im September in Gérardmer eine klassische Langdistanz zu absolvieren, wobei für mich sicherlich die Aussicht auf 4 km Schwimmen ausschlaggebend war. Endlich mal ein Wettkampf, bei dem sich die Streckenverhältnisse zugunsten des Schwimmens verschieben! Dass Gérardmer in den Vogesen liegt, habe ich wohl irgendwie übersehen bzw. verdrängt… Die Beschreibung der Radstrecke versprach ja auch „ausgesuchte Routen, deren Schwierigkeitsgrad von allen Athleten bewältigt werden kann“, und die Laufstrecke Rund um den See warb damit, „schattig und ohne größere Schwierigkeiten“ beschaffen zu sein. Mit den Eigenarten der französischen Sprache halbwegs vertraut, hätte ich allerdings sofort erkennen müssen, dass diese Beschreibungen ein weiteres wunderbares Beispiel für französische Schönfärberei sind…

 

Wie dem auch sei, Anfang September machten wir uns dann auf den Weg in die Vogesen, im Gepäck hauptsächlich die Klamotten und das Equipment für unsere winterlichen Radtouren, denn das Wetter der letzten Wochen war eher der Kategorie Spätherbst anstatt Altweibersommer zuzuordnen. So wurden wir am Donnerstag Abend auch bei dickem Nebel und Temperaturen unter 10° empfangen, und der Vermieter unseres kleinen Ferienhäuschen hat uns auch gleich freudestrahlend berichtet, extra für uns die Heizung in Gang gesetzt zu haben, damit wir nicht so frieren müssen. Wenn er gewusst hätte, dass die Temperatur im Haus nicht unsere größte Sorge gewesen war!

 

Der Freitag brachte dann auch keine wirkliche Besserung der Temperaturen und des Wetters, was Torsten dazu animierte, uns stündlich die im Internet für Samstag ankündigten 20° schmackhaft zu machen. Mir zumindest ist es nicht gelungen, den Glauben an die 20° aufrecht zu erhalten, spätestens als wir – abermals bei Nebel und Kälte – abends bei der Pastaparty im Zelt auf dem Parkplatz Mitten im Skigebiet von Gérardmer saßen, war mein letztes Fünkchen Hoffnung gänzlich erloschen. Skifahren wäre den Temperaturen eher angemessen gewesen. Aber wir sollten zum Glück eines Besseren belehrt werden!

 

Der erste Blick aus dem Fenster am nächsten Morgen enthüllte einen sternenklaren Himmel, und je heller es wurde, um so stärker kam die Sonne zum Vorschein! Die Organisatoren, am Vortag bei der Wettkampfbesprechung noch für die Aussage belächelt, dass wir bei einem Teil der Schwimmstrecke gegen die Sonne schwimmen werden und daher dunkle Gläser von Vorteil seinen, sollten Recht behalten. Je näher der Start rückte, desto besser wurde das Wetter!

 

Der Schwimmstart, mein 1. Landstart überhaupt bei einem Triathlon, verlief wider Erwarten sehr entspannt. Kein Gedrängel beim ins Wasser laufen, und obwohl ich erst so in 4.-5. Reihe stand, konnte ich mich ohne Probleme und vor allem ohne „Gekloppe“ zügig nach vorne durcharbeiten. Die Wassertemperatur, bei der Wettkampfbesprechung mit 16,5° angegeben, war überraschenderweise auch auszuhalten, und das Überholen der 10 Minuten vor uns gestarteten Age-Group-Teilnehmer der Französischen Meisterschaft war auch nicht stressig sondern im Nachhinein sogar ganz gut, denn das passierte genau auf den Passagen, auf denen man gegen die Sonne schwamm, was einem das Orientieren erheblich erleichterte. In der Wechselzone war ich dann froh, Uwe’s Wechselbeutel noch am Haken hängen zu sehen Smiley.

 

Kaum auf der Radstrecke kam auch schon der 1. Anstieg, ich hatte anhand des Streckenprofil erst später damit gerechnet, aber so konnte man wenigstens nicht anfangen zu frieren, denn trotz anhaltendem Sonnenscheins war es doch recht frisch, und ich war froh, meine Armlinge angezogen zu haben. Insgesamt galt es, 3 Runden à 40 km über je drei Pässe zu absolvieren: den Anstieg auf den „Poli“ (1,5 km Länge mit durchschnittlich 6,6%), den „Col des Feignes“ (3 km / 5,8%) und den „Col de Grosse Pierre“ (6 km / 5,3%). Angeblich soll die Tour de France auch schon auf einem Teil der Strecke unterwegs gewesen sein. Landschaftlich hat die Strecke jedenfalls sehr viel zu bieten, beim Anstieg auf den letzten Col hat man einen fantastischen Blick auf das Umland! Irgendwie hat sich in die Strecke zwar noch kurz vor Gérardmer ein weiterer Col eingeschlichen, aber da der Anstieg nur kurz war, erschien er den Organisatoren vielleicht nicht erwähnenswert genug… Aber fairerweise sollte ich sagen, dass die Anstiege allesamt „entspannt“ zu fahren waren, mein 3. Kettenblatt vorne habe ich erst in der letzten Radrunde zum Einsatz gebracht, wobei ich zugebe, dass der Einsatz nicht zwingend erforderlich gewesen wäre, aber mein Schweinehund war leider stärker als ich…

 

Die Laufstrecke versprach einen Kurs ohne größere Schwierigkeiten, aber hier sollte ich recht schnell von der Realität eingeholt werden. Der erste Hammer kam schon nach nicht mal 1 km, auch wenn es sich hierbei nur um eine sehr kurze Rampe handelt, um vom unteren Fußweg um den See auf die oberhalb gelegene Straße zu gelangen. Kurze Zeit später geht es dann bergauf in den Wald, und das Ende der Steigung ist auch erstmal nicht abzusehen. Endlich oben angekommen, dachte ich, das war’s jetzt erstmal, schließlich bist du schon fast am anderen Ende des Sees und solltest entspannt bergab entlang des Sees laufen können. Die nächste Kurve allerdings brachte nichts Gutes, denn anstatt rechts entlang des Sees abzubiegen, liefen alle Leute vor mir geradeaus den nächsten Anstieg hoch!!! Naja, jeder Schrecken hat auch mal ein Ende, und zum Glück war das auch der letzte Anstieg, danach ging es leicht bergab bzw. flach weiter. Dumm nur, dass man 4 Runden absolvieren musste, um auf die 30 km zu kommen…

 

Irgendwann war auch ich endlich im Ziel, wo mich die anderen bereits erwarteten, und wir sind uns alle schnell einig gewesen, dass es ein schöner, allerdings sehr harter Wettkampf war, den man so schnell nicht mehr oder besser noch gar nie mehr machen muss!

 

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Ligapremiere am Edersee

Endlich haben wir wieder genug Interessenten für eine Ligamannschaft gefunden. Uwe hat sich netterweise frühzeitig bereit erklärt, die Rolle des Mannschaftskapitäns zu übernehmen. Wenn er vorher gewusst hätte, wie viele Telefonate und Mails er zu erledigen hat, hätte er es sich vielleicht anders überlegt. So aber hatten wir Unterkünfte in Waldeck und dank Frank, der am Sommerfest noch aktiviert wurde, auch einen Mannschaftsbus. Da ich nach dem Wettkampf zügig den Heimweg antreten musste, wollten wir uns auf dem Hinweg auf der Raststätte Wetterau treffen… Da aber ein modernes Navi keine Rastplätze anzeigt, haben die anderen 4 erst in Gießen gemerkt, dass sie mich vergessen haben. Nach mehreren Telefonaten haben wir uns endlich hinter Gießen gefunden und sind dann bis zum Edersee zusammen gefahren. Nach dem Erkunden der Unterkünfte galt es dann, den richtigen Italiener zu finden. An diesem Freitag war es in Waldeck schwierig, Triathleten aus dem Weg zu gehen. So haben wir in unserer Pizzeria die Darmstädter, Rossdorfer und Frankfurter getroffen. Nach genügend Kohlenhydraten und Getreide ging es dann schlafen, damit wir ausgeruht an den Start gehen konnten.

Vom Frühstück ging es nun zur Startnummernausgabe und zur Einrichtung der Wechselzone 2. In den Unterlagen musste Jürgen noch durch Frank ersetzt werden. Nun schnell die Räder fertig machen und es sollte zum See gehen, doch bis 5 Triathleten mit all ihren Vorbereitungen fertig sind (genug Sonnencreme, wo ist die Pumpe, noch schnell eine Banane, wo ist denn der Bernd schon wieder), kann schon ganz schön viel Zeit vergehen! Das Fahrrad einchecken ging dann aber problemlos, und wir bewegten uns in Richtung See. Wie nicht anders zu erwarten, mussten bzw. durften wir mit Neo schwimmen, doch man muss ja erst mal in so eine enge 2. Haut reinkommen! Vor uns starteten bereits die Damen und die 1. Hessenliga, sodass wir genau schauen konnten, wo der beste Startplatz ist.

Das Wasser war dann auch recht kühl, und ich benötigte recht lange, bis ich einigermaßen in meinen Schwimmrhythmus gekommen bin (nicht lachen Robert!). Uwe hatte vermutlich keine größeren Probleme mich zu erkennen, und ist direkt nach mir aus dem Wasser gestiegen. Gemeinsam an unserem Wechselplatz angekommen, habe ich gesehen, wie schnell Uwe aus seinem Neo raus kommt. Er hatte schon Mitleid mit mir und wollte mir helfen, doch das hat mein Stolz dann doch nicht zugelassen. Nachdem ich noch die ganze Bank umgeworfen habe, war ich dann auch fertig und begann mit der 2. Disziplin. Kaum aus der Wechselzone raus ist auch schon Thomas an mir vorbeigeflogen (wo auch immer er so schnell herkam!). Jetzt war für mich die spannende Frage, ob mich zuerst Frank oder Bernd einholen würde. Frank kam kurz vor der „Hoffmann-Abzweigung“ an mir vorbei, und wie die anderen auch, habe ich gehofft, dass er in seiner ersten Runde auch wirklich rechts abbiegt! In diesem Jahr war die Beschilderung aber sehr gut, und so bestand keine Gefahr, falsch zu fahren. Kurz vor der Bergwertung ist dann auch Bernd an mir vorbei, und ab diesem Zeitpunkt konnte ich entspannt weiterfahren, da die 4 in sehr aussichtsreichen Positionen lagen.

In der 2. Wechselzone angekommen hat Maria mir dann gesagt, ich könne locker laufen, was mich beruhigte, da es den 4 vor mir anscheinend gut ging. Meine Aufgabe sah ich beim Laufen nun darin, die anderen anzufeuern, wenn wir uns begegneten. Thomas konnte seine Freude, mich zu sehen nicht so richtig zeigen, doch das lag bestimmt an dem anspruchsvollen Anstieg, den er gerade bewältigen musste.

Als ich im Ziel ankam, waren die 4 bereits am feiern, und schon jetzt war klar, dass es eine erfolgreiche Ligapremiere geworden ist. Die Ergebnisse mit Platz 1, 3, 4, 9 und 18 können sich sehen lassen, damit wir haben die 3. Hessenliga souverän gewonnen, und auch in den Ligen über uns hätten wir mit unseren Ergebnissen eine gute Rolle gespielt.

Ich jedenfalls bin von dem Teamgedanken im Einzelsport Triathlon begeistert und hoffe, dass wir in Zukunft ebenfalls genug Interessierte für die Liga haben werden.

Die weiteren Liga-Wettkämpfe in dieser Saison sind Bad Arolsen und Viernheim.

 

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Roth, der Klassiker …

2007-06-24 QCR-Heidi-und-Hellriegel

Challenge Roth 24.06.2007

 

Nach vier Starts beim Ironman in Frankfurt, habe ich mich in diesem Jahr für Roth entschieden, der Klassiker, den muß man mal gemacht haben.
Leider konnte Kirsten, wir beide wollten dieses Jahr in Roth starten, nicht teilnehmen.

 

Für die, die es interessiert, möchte ich meine Erfahrungen dieses Tages gerne kurz berichten.

 

Die erste Langdistanz macht man ja in der Regel des Ankommens wegen, bei den Folgenden hat man aber sicher doch einige Erwartungen an sich selbst, was die Zeit angeht. Roth, so hört man immer wieder, ist bekannt für seine „schnelle Radstrecke“, das Schwimmen im Kanal einfach, da immer geradeaus. Unter diesen Voraussetzungen habe ich mir meinen Zeitplan gestrickt, es sollte aber ganz anders kommen…

 

Der Schwimmstart war im Gegensatz zu Frankfurt aufgrund der Gruppenstarts (ich war in der ersten Startgruppe um 6:20 Uhr) wirklich sehr entspannt, keine Prügelei, einfach losschwimmen und immer geradeaus. Nach einigen hundert Metern habe ich Thomas am Ufer entlangspazieren gesehen, das fand ich lustig, er hat mich fast die ganze Strecke begleitet und wir haben uns immermal zugewunken. Hätte ich das mal lieber nicht gemacht, vielleicht ist deshalb so eine schlechte Schwimmzeit am Ende herausgekommen.

Nach der ersten Wende (ein kurzer Blick auf die Uhr sagte mir eine ganz gute Zwischenzeit an) ging es dann zwei endlose Kilometer geradeaus, das war voll langweilig und ich habe dann etwas nachgelassen. Ich war nach dem Schwimmen beim Blick auf die Uhr gleich mal richtig frustriert, 1:24 h, wieder nicht unter 1:20 h ! So bin ich dann aufs Rad gestiegen, und der Frust über diese blöde Schwimmzeit wurde größer und größer. Bei KM 20 (was bei mir eigentlich sonst erst bei Lauf-KM-20 anfängt) hatte ich eigentlich gar keine Lust und Kraft mehr weiterzumachen und die Frage nach dem Sinn dieser Schinderei quälte mich, es lief einfach nicht, hatte noch nicht mal einen 30-er Schnitt, also wann kommt endlich der Teil der Strecke, der so schnell sein soll ?! Dann mußte ich am Ende der ersten Runde auch noch austreten, was mich ca. 5 Minuten gekostet hat, da ich bei dieser Gelegenheit meine Startnummer noch befestigt habe, die ich beinahe verloren hätte…

Auf der zweiten Runde lief es dann etwas besser, ich habe mich aus meinem Tief herausgeschafft, aber viel war dann nicht mehr zu retten. Was mir gar nicht gefiel war, daß die schnellen Männer aus späteren Startgruppen ständig an mir vorbeiflogen, das hat mich doch auch ziemlich genervt. Stimmungsnester wie der Solarer Berg haben bei mir nicht das erwartete Gänsehautfeeling hervorgerufen, das war alles irgendwie völlig emotionslos für mich.

Nun zum Laufen, das war dann halt die dritte Schinderei, Gedanken wie „nie wieder“ und „warum mache ich das überhaupt“ begleiteten mich 42 km. Dazu kamen Seitenstechen und bei KM 32 bis 38 recht starke Rückenschmerzen, trotzdem wurde es am Ende meine persönliche „Langdistanz-Marathon-Bestzeit“, habe auf den letzten Kilometern noch zwei Altersklassen-Konkurrentinnen aufgesammelt, leicht am „D“ auf der linken Wade zu erkennen.

Auf den letzten hundert Metern vor dem Ziel ist noch eine – mir ewig vorkommende – Steigung zu bewältigen gewesen, ich hab‘ gedacht ich pack’s nicht, wo ist dieses verdammte Ziel !! Nun, der Zieleinlauf war dann eigentlich so, wie der ganze Tag für mich war, reine Formsache, fertig, duschen, essen und das war’s.

Der Tag mit den besten Bedingungen für einen guten Wettkampf, nämlich super Wetter und super Stimmung an der Strecke, war halt nicht mein Tag.

Trotzdem möchte ich abschließend sagen: Ich bin wieder um eine Erfahrung reicher, es war halt doch irgendwie toll dabei zu sein und auch bin ich stolz, es wieder geschafft zu haben, egal in welcher Zeit.

 

Nun, liebe Roth-Freunde und -Liebhaber, seid mir bitte nicht böse, daß ich zu diesem Wettkampf jetzt gar nicht so viel positives Schreiben konnte, aber das waren halt meine Eindrücke an diesem Tag, an einem anderen Tag hätte ich es vielleicht anders empfunden.

Zum Schluß noch ein Dankeschön an alle, die mir mit Anrufen und SMS viel Glück gewünscht haben.

Ich wünsche allen, die am kommenden Sonntag in Frankfurt starten auch viel Glück und einen erfolgreichen, superschönen Tag!

 

2007-06-24 QCR-Heidi-und-Hellriegel

 

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