Ligaauftakt

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Der Ligaauftakt in der Hessischen Senioren Liga wurde im Rahmen des Triathlon in Büdingen am 05.06.2011 ausgetragen. Unser Team ging in der Besetzung Thomas Kröll (3. von rechts), Martina Lang (5. von rechts), Jörg Lipps (7. von rechts) und Michael Schulz (1. von rechts) an den Start.

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12km Langstreckenschwimmen in Köln am 19.06.2011

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12km Langstreckenschwimmen in Köln auf der Regattabahn des Fühlinger See…
 

Der Bericht, diesmal in lang und ausführlich 🙂   — lieber mal für die Mittagspause aufbewahren….
 
Samstag sind wir (mein Mann Detlef, unsere Freundin Petra und ich) mit dem Auto in Köln angereist, das Wetter ist windig, um die 18°, bissl durchwachsen, immer mal kleine Schauer, aber auch Sonne. So soll es Sonntag auch werden.
 
Am See beim Abholen der Startunterlagen ist eine kleine Messe, also 4 Verkaufsstände, und Neotestschwimmen. Aber ich teste nichts, bin mit meiner Ausrüstung zufrieden. Der Kaffeestand riecht gut 🙂 . Eigentlich brauche ich einen neuen Body-Glide-Stick, unserer ist bis auf die Kunststofffassung runter – aber ich vergesse „natürlich“ nach einem Neuen zu schauen. *g*
Detlef bekommt fürs Swim&Run eine neongelbe Kappe *freu* genau seine Farbe, und ich eine in dunklem Bronze. naja. Ganz schön dunkel. Immerhin ist sie aus diesem festeren Silikon-Material, das freut mich dann doch. Sie wird mit Edding mit meiner Startnummer beschriftet! Das gibt es nur für uns *schluck* Langstreckler…. 😉

 
20°C Wassertemperatur sind angeschrieben am Turm der Regattabahn; wir gehen zum Wasser runter und das schaut OK aus, man kann 2-3m ins grüne gucken, sieht Steine, ein paar Pflanzen, es fühlt sich kalt und frisch an, beim Hineingreifen. Die Oberfläche ist etwas unruhig. Ich auch *g*
Gut, daß ich nicht so ein Frierer bin. Wenn das mit hin und wieder Sonne so bleibt, dann nehme ich morgen die dunkle Brille, nicht die blaue, die im dunklen Hallenbad sonst für optisch gute Stimmung sorgt :-).
Ich erinnere mich an Tauchgänge in kaltem Wasser nach denen das Zittern nicht weggehen wollte… nein, so schlimm wird es nicht werden, Soo kalt ist es nicht, ich bleibe in Bewegung, mache mir warme Gedanken. Das klappt schon. … war ich jemals solange im Wasser?

 
Detlef startet auf der längsten der Swim&Run-Distanzen; Petra macht „nur“ 😉 den Support, sie ist letzten Montag erst in Oberursel den schweren Halbmarathon dort gelaufen.
 
Wir fahren nach Köln rein, trinken dort am Alter Markt Kaffee und bummeln ein bisschen. Ein heftiger Schauer treibt uns in eine kurze Dombesichtigung 😉 , dann wird der schöne langsame Bummel fortgesetzt. Abends gibt es in Köln-Nippes Pizza für Detlef und Spaghetti Frutti di Mare für Petra und mich 🙂 . Nicht zu viel bummeln, damit die Füße nicht leiden, aber gar nicht bummeln geht in Köln auch nicht 😉 .
 
Ich trage dauernd meine Trinkflasche mit herum und bin fleissig am trinken, Gerolsteiner, wegen der Mineralien und Salze, und Cola light, weil ich es mag. Nur morgen keine Krämpfe bekommen, wegen „zuwenig Mineralien“.
 
Mein Verpflegungskonzept fürs Schwimmen ist einfach: Mein Wunsch ist es 2h vor dem Start um 10:00 fertig gefrühstückt zu haben, (was auch klappt: ein großes Erdbeer-Joghurt, zwei halbe weiße Brötchen mit Butter und Marmelade, wie vor einem Marathon) .
Ob das wohl drinbleibt, bei geplanten 4h Anstrengung im Liegen?? Vier Stunden. Schice. Ich muss echt einen an der Waffel haben. …
Dann plane ich, die ersten 4km durchzuschwimmen, je ein Gel bei 4, 6, 8 und 10km zu nehmen, mich dafür kurz ans Ponton zu hängen für 10sec. Pause. Das könnte funktionieren. hehe, das sind die Überlegungen der letzten 2 Wochen….! Trinken will ich unterwegs, der See ist recht lecker. Ob das wohl reicht?

 
Bei den beiden extralangen Schwimmnachmittagen mit 6,3km und 7km der letzten Wochen hatte ich festgestellt, daß so etwas nach einem langen Arbeitstag noch geht…, und machte mir Hoffnung, daß ich dann sonntags früh hübsch ausgeruht auch würde weit weit schwimmen können. Und ich würde nicht soviel Zählen müssen 😉 Vorher war ich nie länger als 3,6 oder 3,8km geschwommen. Na, irgendwann musste man das mal anfangen 😉 .
Da hatte ich auch unterwegs essen probiert, und das ging gar nicht. Kurz anhalten und Gel futtern ging aber. So eine kurze Pause würde mir und dem Tempo besser tun, als Rücken- schwimm-versuche mit eventuellem Verschlucken, oder Brustschwimmen mit einem Arm …
Für die Eigenverpflegung habe ich mir eine Tasse mit meinem Namen und meiner Nummer beschriftet und mit den 4 Gels gefüllt und neben den Klappboxen dort auf dem vorderen Ponton platziert. Offiziell laut Ausschreibung gibt es beim Schwimmen keine Gels, nur Riegel, Brot, Iso, Cola und Wasser. Nachher stellt sich heraus, daß es doch Gels gibt, und zusätzlich Salzbrezelchen *gute Idee*.

 
Sonntagmorgens sind wir pünktlich am See, Parkplatz klappt, schnell noch aufs Klo, klappt auch… Der Kindertriathlon tobt, die Kleinen, die wir sehen, müssen 25m zur roten Boje mit dem Fähnchen (unsere Wendeboje, deren Wendeboje -*freu* ) und 25m zurück. Welch eine Power, schon bei den Kleinen.
Zur Wettkampfbesprechung stecke ich schon halb im Neo. Obenrum Fleezejacke. Es ist kalt und windig. Während ich mich anziehe, hat Detlef, dessen Start erst eine gute Stunde später ist, auf allen Messeständen nach dem Body-Glide-Stick gesucht – nee, gibt es nicht.

*na-sowas*, und das auf einer Schwimm-Messe … !
Aber wir haben noch so eine kleine Testpackung, und mein Hals wird eingeschmiert, zuhause hatte ich mir sowieso schon eine Schicht Sonnencreme um Hals und Handgelenke geschmiert, alles Gut. Fürs Orientieren muss ich nicht gar so oft mit dem Kopf hoch, die Regattabahn ist ja kein normaler See *freu*.
Man erkennt die Langstreckenschwimmer, sie haben z.t. schon den Neo an, das bronzene Käppchen in der Hand, und sie haben irgendwie einen entschlossenen Blick. Ich erkenne den älteren Herrn aus dem Kraichgau wieder, den wir dort beim Testschwimmen getroffen hatten und wechsele ein paar Worte mit Guiseppe, dem Freund einer Bekannten. Beide schwimmen auch zum allersten mal so weit. Detlef merkt an, daß die anderen Langstreckler, wesentlich mehr Body Glide oder was auch immer drauf haben. Naja, ich denke nicht, daß ich mehr brauche.

 
Die Wettkampfbesprechung wird vorne auf dem Betonpodest durchgeführt, Uwe Jeschke, der Chef selbst, führt das Wort und outet sich selber auch als Langstreckenschwimmer.
Ob er wohl schwindelt? Denn eben im Sicherungskanu beim Kindertriathlon sah er nicht gar so vertraut aus, mit dem Element Wasser 😉 .  
Wir erfahren, daß wir jeweils um die Bojen mit den Fähnchen müssen – eine hier und eine 1000 m weg – und nach Abholen des 6. Bändchens an der vorderen Plattform zur Treppe dürfen, und dann  nochmal fast 200m laufen sollen. Nachher finden wir heraus, daß diese gewaltige Lauf-Strecke auf ca. 100m gekürzt wurde… trotzdem kräuseln sich kurz die Gedanken: werde ich nach so langer Zeit in liegender Position geradeaus und aufrecht ! laufen können? Ist krabbeln zulässig? Gehen auch OK? Oder doch laufen?
Jeschke meint, auch wenn wir im Schlußspurt wären, sollten wir auch auf der letzten Bahn am Ponton das Bändchen holen. Naja. Ich denke noch nicht an den Schlußspurt *g*
Die Nachbarbahn soll aus Sicherheitsgründen leer bleiben, wir haben die Uferbahn für uns. Die Swim&Run Wettbewerbe werden nachher auf den anderen Bahnen neben der Nachbarbahn, also mehr zur Mitte der Regattabahn hin starten. Eigentlich sollten wir uns nicht in die Quere kommen.
Das klappt übrigens auch.

 
Die andere startende Frau hat geflochtene Haare und stellt sich kurz neben mich: Sie ist auch nicht ganz gertenschlank (das wärmt 😉 ) und fragt mich ob ich je so weit geschwommen bin. Ich verrate ihr, daß ich schon mal 6 und 7 km geschwommen bin, und sie nickt: Sie ist bereits einmal 8km geschwommen, aber 12 auch noch nie. Meine Idee ein 20min/km – Tempo anzuschlagen findet sie gut. Als sie fragt, wie ich mich ernähren will, meint ein anderer Schwimmer: am besten jeden km was nehmen. *hm* . Wir witzeln kurz, das das Podium uns sicher sei … trotzdem ist da ja noch ein Stück Weg hin.
 
Es geht los… Neo fertig anziehen, Käppchen suchen (ist in der Tasche der Fleezejacke, die ich Detlef eben gegeben habe), Detlef und Petra kurz knuddeln, Brille anspucken und ausspülen und schon treibe ich mit den anderen an den Startbojen. Es ist frisch, aber nicht zu kalt.
Neo fluten, ein paar Züge machen, zur Beruhigung das Gesicht ins Wasser legen, die Brille ist dicht, alles ist gut, noch ein paar Züge…, zu den Bojen zurück… 5 vor 10, es läuft Musik. Zwei oder Drei Teilnehmer sind OHNE Neo unterwegs! Einer von ihnen sagt, er schwimmt nicht die ganze Strecke, sondern möchte eine 10km-Zeit. uff-uff. Einer hat so eine Neoprenhaube mit Ohrenklappen fast wie ein Taucher unter seiner Bademütze. Einer hat eine weiße Kappe, weiß aber nicht wieso.
Deutlich weniger als die gemeldeten 31 Männer und 2 Frauen treiben an der gedachten Startlinie. Es regnet gerade nicht.
Es folgen Sprüche wie „können wir nicht lieber das Fahrrad nehmen?“ „Ich habe ein Auto mit, das die Strecke schafft.“ „Wollen wir nicht doch 12km laufen statt schwimmen?“ Insgesamt ist es deutlich lockerer und entspannter als beim Start eines Triathlons. Und es gibt auch keine Drängelei, als der Startschuss fällt und wir uns alle der Leine entlang auf den Weg machen.
Es geht los :-))

 
Der erste Kilometer fluppt gut. Schön ziehen, neben der Linie. Der Schwimmer vor mir ist so schnell wie ich, aber hat eine furchtbar dynamische Beintechnik: er zappelt! Ich wechsele auf die andere Seite der Leine und bleibe beim GA-Tempo, nur nicht ins Jappsen kommen, schön ziehen… lange schwimme ich genauso schnell wie der Zappler nebendran, nur mit deutlich weniger Zügen. An der Wendeboje nehme ich die Zwischenzeit, 20:12min, alles Gut, die Sonne guckt etwas, ich habe eine dichte, gut passende Schwimmbrille und es geht in die zweite Bahn.
Füße finde ich keine vor mir, macht nichts, es gleitet ganz gut.
Hier ist die Orientierung schwieriger, beim Atmen nach rechts versuche ich den gleichen Abstand zum Ufer beizubehalten. Am vorderen Ponton strecke ich den Arm nach oben und frage „Bändchen?“ – aber ich erfahre, wie die Schwimmer vorher: „Du bekommst 2 Bändchen am hinteren Ponton, und musst auch alle anderen dort abholen.“

Hm. Eigentlich wollte ich die hintere Plattform gar nicht anschwimmen. Okay. Ich esse und trinke nichts dort und schwimme zur Wendeboje: 22:15 min für den 2. km incl. Stopp. Alles Gut.
Die Bahn hochzu an der Leine läuft gut. Zeitweise habe ich den Weisskäppchenschwimmer vor mir, es beginnt zu regnen dadurch wird die Sicht grauer, und die Regentropfen beruhigen die Wasseroberfläche. Fühlt sich gut an. An der Wendeboje grinse ich zufrieden auf die Uhr: 21:38 min. Die ersten beiden Bändchen sind orange und blau und werden mir schon hingehalten und weiter gehts, diesmal schwimme ich dichter am Ufer, so wie ich es beim zappelnden Kollegen gesehen habe, und tatsächlich scheint es mir, als würde ich besser gerade ausschwimmen.
Die Bändchen sind eng, und ich schiebe sie über den Neo.
Dadurch, daß ich die Steine und die Unterwasserkante sehe, halte ich besser die Spur im grün-grauen Blickfeld, als beim ersten mal beim Rückweg.

Hey, da sind Fische, erst zwei kleine, dann ein ganz dicker, Karpfen, vermute ich. Die wuseln da unten rum. Nur nicht jappsen, nicht übergreifen, schön ziehen.
Ich schwimme wie geplant die Platform an, die Helfer darauf haben Schirme auf, es regnet weiter. Ich mache mein Gel auf -schwarze Johannisbeere mit Koffein *jammi* und Petra hockt in der Böschung neben der Platform und erkundigt sich wie es läuft 🙂 „Gut, nur ein bisschen kalt zwischen den Schultern“ „ist Detlef schon gestartet? … und schon stoße ich mich ab zur Boje mit dem Fähnchen. 24:09 min sagt die Zwischenzeit, OK, mit 2 Stopps geht das an. Der lecker fruchtige Geschmack ist noch eine Weile in meinem Mund.
Auf dem nächsten km hört es glaube ich auf zu regnen… an der Leine lang geht es zur Fähnchenboje, unterwegs werde ich erstmals überholt! uff-uff, sind die schnell. Meine linke Hand schläft ein. Mhm. Und bekommt wieder Gefühl. OK.
Mein 5. km ist nach 22:33 min fertig, ich schwimme die Plattform an, bekomme ein Bändchen und hangele mich zu den Iso-Bechern. Vielleicht ist es gar nicht schlecht, mehr Flüssigkeit zu mir zu nehmen. Die Farbe des Iso ist neonpink, was für eine Farb-Explosion, nachdem man über eine Stunde nur grün-grau gesehen hat. Lecker ist es und weiter gehts.
Wieder klappt die Orientierung ordentlich, an den beiden einmündenden Kanälen orientiere ich mich oben an der Brücke, beim Atmen, sonst weiterhin unter Wasser an der Steinkante. Meine Schultern werden oben mitte etwas kalt, ansonsten fühlt sich alles OK an. Der Rücken hinten mitte meldet sich. mhm. Mal ein paar Züge Brust probieren…, nee, da kommt man nicht voran, und die Wellen sind stärker geworden, das geht gar nicht im Neo. Lieber weiter Kraulen, schön den Daumen vor, nicht übergreifen.
An der Plattform vorne gibt es Espresso Gel *auch-lecker* Petra hockt jetzt auf der Plattform bei den Helfern und freut sich, daß ich da bin 🙂
Übrigens gibt es jetzt auch Gel für alle, das wusste ich nur vorher nicht 😉 . Der 6. km ist mit  24:14 min incl. 2 Stopps OK, ich vermute langsam, daß ich doch länger als 4 Stunden baden werde.

 
Wieder gehts an der Leine hoch, meine Konzentration ist ein bisschen weg, durch den Wind sind die kleinen Bojen nicht exakt über der Leine, sondern ein bisschen zu mir hin, und promt ramme ich mit den Fingerspitzen zuerst eine Boje *autsch* und werde dann wieder überholt. Füße halten? keine Chance…, aber der Kollege mit dem dynamischen Beinschlag ist wieder da. Ich schwimme eine Weile hinter ihm her, berühre ihn ein paar mal, bin dann so locker, daß ich vorbeiziehe und vor ihm an der Boje bin. Mein 7. km in 23:08 min. Wieder ein Bändchen und ein Becher Iso, lieber kein Cola, mit der Kohlensäure, das hatte ich vorher ausprobiert, das ist nix zum Schwimmen. Trotzdem richte ich mich auf dem Rück-km ein, zweimal auf um aufzustoßen. hm- iso-Geschmack. Egal, hauptsache nicht dehydrieren.
Beim Schwimmen bekomme ich sowieso Wasser in den Mund, trinke immer mal. Nicht daran denken, was ich da trinke,

„das hat alles Trinkwasserqualität“ 😉 . Mein Rücken wird nicht schlimmer, meldet aber so eine Art Dauerziehen, ich mache mal den Rücken runder, variiere den Beinzug. Hoffentlich denke ich daran, am Ende viel Beinbewegung zu machen, damit ich auch laufen kann.
Irgendwas scheuert vorne an der Armbewegung. Das wird im Laufe der Zeit eher schlimmer.
Es wird windiger, welliger. An der Plattform gibt es ein Vanille-Gel, Petra erkundigt sich wie es geht: „Gut, nur der Rücken ziept 🙂 „. Detlef ist wohl inzwischen auf der Laufstrecke. Petra schaut ein bisschen aus, als friere sie, die Sonne ist wieder weg. Mein 8. km ist an der Fähnchenboje mit 25:02 min fertig. Verflixt, ich bin so lahm wie vor 5 Jahren, denke ich. Da bin ich soviel kaum im Monat geschwommen, wie ich jetzt Anlauf habe *g*.
Irgendwo bei 8,5km bleibe ich nochmal an einer Boje hängen: diesmal ziept es neben dem kleinen Finger, später sehe ich den kleinen Schnitt in der Haut vom Drahtseil. Aufpassen jetzt! Die spitzigen Wellen haben kleine Schaumkronen, nee, oder? Boje, 24:40 min, an der Leine lang bin ich doch schneller 🙂 , es gibt wieder ein Iso an der Plattform, die Helfer frieren, kurz den Rücken dehnen, weiter. Aus dem Seitenkanal kommen Wellen, dahinter ist eine warme Stelle, mhm, mir ist doch kalt, vor allem an den Schultern, die Arme werden schwerer.
An der Plattform, verflixt war das lang bis dahin, hat Petra mir das Gel „fruit“ schon aufgemacht, hey, da hätten wir eher drauf kommen können. Aber so eilig ist es mir nicht mehr *g* ich kann ein paar Sekunden Pause brauchen. Ich erzähle ihr, daß mein Rücken ziept, und daß ich deswegen immer mal ein paar Züge Brust schwimme, sie berichtet, daß Detlef gleich vom Laufen wieder da sein müsste.
Ich kraule zur Wendeboje (habe ich nicht eben noch gesagt, ich wolle ein paar Züge Brust schwimmen?) 25:57 min, Ojeh, die Zeit ist eh weg…. die untere Zeile der Uhr sagt, ich wäre schon 3:52h im Wasser… auf gehts… immer die Leine lang, der Wind ist noch da, aber nicht so schlimm wie vorhin und die Schaumkrönchen sind weg. Wieder ramme ich eine Boje, kurz vor mir und kurz hinter mir sind 2 Schwimmer. Das Seil schwankt auf das ich gucke, denn die kleinen Wellen lassen die Bojen rauf und runter tanzen, und das Seil folgt natürlich. Der km ist lang, immer mal schaue ich wo die Schilder bleiben, nach der 1000-m-Markierung 6 kleine gelbe Bojen, dann rüber zur Fähnchenboje, 25:34 min, meine Arme tun weh, zur Plattform, Endlich ein Iso 😉 …
Die Helfer erzählen, sie hätten eben alles neu aufgebaut, der Wind hätte die Bank und alle Becher umgepustet. Hey, die haben es auch nicht leicht. Wir drei Schwimmer starten fast gleichzeitig, aber irgendwie kann ich nicht recht dranbleiben. Aber wegschwimmen können sie mir auch nicht.
Der Rücken zieht, die Arme werden schwerer; weiter jetzt, nicht so weit weg vom Ufer. Die Strömung aus dem Kanal kommt, der da vorne schwimmt zick zack, oder bin ich das? Hey, da schwimmt noch einer an der Leine, d.h. ich bin nicht letzter. Oder habe ich mir das nur eingebildet?
Die zwei Jungs vor mir kommen auch nicht recht voran. Ich habe so eine Idee warum *g*.
Ich hoffe auf die warme Stelle im Strömungsschatten hinter der Einmündung, aber sie kommt nicht. Oder mir ist zu kalt? Entschlossen mache ich ein paar Züge Brust. Nee, da geht es nicht voran. Da vorne ist erst das 500er Schild. Au. Meine Arme. Weiter ziehen. Nicht übergreifen, 4er Zug, Alles Au, Alles gut. Jetzt ist aber gut. Könnte man hier rausklettern? sieht felsig aus. Nee, lieber nicht, jetzt kann ich den Rest auch noch schwimmen.
Auf der Plattform am 250m Schild steht Detlef im orangen Fleezepulli und Petra. Sie rufen und winken, gegenüber patscht einer auf dem DLRG-Boot mit diesen Aufblasdingern. Ob die mich als letzten jetzt begleiten bis ins Ziel? Nein, sie drehen ab. Detlef und Petra im Spaziergängertempo, ich nebenher…, weiter, verflixt, die Arme wollen nicht mehr, weiter jetzt. Mehr Beine machen, sonst kann ich gleich nicht laufen. Oh ja, gerne jetzt mal laufen, verlockende Idee 🙂 Die anderen beiden Schwimmer erreichen kurz vor mir die Treppe, da sind sie, die habe ich nicht mehr bekommen.
Die Plattform kommt, vorbei, diesmal nicht anlegen 🙂 . Vorbei gehts an der Fähnchen-Boje und rüber zur Treppe, ich kraule bis die Fingerspitzen die Unterwasser-Stufen der Treppe berühren, lieber kein Gestolper über die Steine, lieber gleich auf die Treppe. Aufrichten klappt, 2 Helferhände schnappen, alles gut, hochsteigen, Antraben, Brille und Kappe ab, weitertraben, Kurve, Was, runter auf die Wiese? – hoffentlich rutsch ich nicht – Kurve, Cheerleaders, Ziel… ich kann die Arme nicht heben, aber wow, ich habe es geschafft :-)) .

 
In kurz: die letzten 500m waren SOOO hart…  Wäre es schon bei km 9,5 so gewesen,

ich wäre rausgeklettert…, aber bei 11,5 km hat es sich nicht mehr gelohnt… 😉
Ich bin 2. Frau und nicht letzte  gesamt geworden… 4:46:57h incl. ca. 100m Laufen ins Ziel… Es gibt eine Medaille und einen Blumenkranz *fein*

 
Mehrere Schwimmer sind ausgestiegen, wahrscheinlich durch die widrigen Bedingungen… 24 Schwimmer kommen ins Ziel, incl. der 2 Frauen.
 
Frieren tue ich immernoch nicht wesentlich, nur die Schultern hinten sind kalt. Die Kanten, an denen der Badeanzug einschnitt sind richtig rot und tun weh. Der Rücken tut nicht mehr weh, seit ich stehen und gehen kann 🙂 aber ich werde langsam steif. Ich bin unglaubliche 12km weit geschwommen und grinse 🙂 für den Rest des Tages glaube ich.
Krämpfe hatte ich gar keine, nicht mal eine Andeutung, wirklich kalt ist mir auch nicht geworden, alles gut. Ich bin müde.
Meine Arme wollen jetzt nicht mehr richtig hoch, was für ein seltsames Gefühl. Im warmen Verpflegungszelt teste ich alle 3 Sorten Kuchen 🙂 und esse ein Stück Zwiebelbrot, Durst habe ich wenig. Hinsetzten mag ich mich nicht. Guiseppe ist auch heil angekommen, er meint: Das ist härter als der Mann mit dem Hammer beim Marathonlaufen. Er grinst :-).
Gleich ist Siegerehrung. Die andere Frau ist unter 4h geschwommen, (Guiseppe übrigens auch), der Sieger 2:46h !! Das kann ich kaum glauben…, so schnell! Unglaublich.

 
Bei der Siegerehrung bin ich schon warm eingepackt, dicke Kuschelsocken an meinen Füßen – Ribbelchen an den Fingern und Zehen. Das Bücken beim Umziehen war nicht einfach 😉
Hehe, ich darf zur Siegerehrung, und werde als zweite Frau aufgerufen *g*. Aber ich schäme mich kein bisschen Zweite von Zwei geworden zu sein, ich habe durchgehalten!
Wir bekommen schwarze Arena-Taschen mit silberner Schrift und Urkunden, müssen dann fürs Foto zusammenrücken, grinsen und gratulieren uns gegenseitig. Alle noch anwesenden Langstreckenschwimmer werden zum Foto zum Treppchen geholt 🙂 Finde ich gut.

 
Detlef hat sein Swim&Run gut überlebt, er ist zwanzigster, mit guter Laufzeit, aber er ist mit seiner Schwimmzeit unzufrieden. Die Schwimmzeiten der anderen Starter sind aber auch nicht so richtig schnell, vielleicht waren draussen auf den Mittelbahnen doch schwierigere Bedingungen als erwartet?
 
Die Duschen am Rudererzentrum der Regattabahn sind laukalt. Also, wärmer als Seewasser, aber nicht so warm, wie ich es mir erträumt hatte, für meine Schultern. Eine Rudererin, die sich gerade umzieht, sagt mir: „Sonntags sind die Duschen immer kalt“. OK. Zumindest bin ich jetzt sauber 🙂
 
Abends reibt mir Detlef schön die Schultern mit Arnikaöl ein, gegen Muskelkater und die Scheuerstellen mit Bepanthen. Mal sehen ob es hilft. Der Hals ist völlig OK, nichts ist aufgescheuert 🙂 . Auf der Heimfahrt futter‘ ich zufrieden Schokowaffel und Nussecke auf dem Rücksitz und träume vor mich hin.
 
Die Stimmung ist gut und zufrieden 🙂
 
… aber sobald mach‘ ich DAS nicht wieder… 😉 … oder doch? 😉

 

Bis jetzt ist der Muskelkater deutlich weniger heftig, wie nach einem Marathonlauf
 

Ein paar Zahlen für die Statistik:
 
1 km 20:12 min
2 km 22:15 min
3 km 21:38 min
4 km 24:09 min

 
zwischensumme die ersten 4km 1:28 h
 
5 km 22:33 min
6 km 24:14 min
7 km 23:08 min
8 km 25:02 min

 
zwischensumme die nächsten 4km 1:35 h
 
9 km 24:40 min
10 km 25:57 min
11 km 25:34 min
12 km 26:44 min

 
zwischensumme die letzten 4km 1:43 h
 
run 48sec. von Ausstieg bis Ziel….  keine wesentlichen Wackler…. 🙂
 
 4:46:57h (temposchnitt 23:50 min/km)
 
Viele Grüße!
Elke

 

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Ironman Italy 70.3 Pescara

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Ironman Italy 70.3 Pescara

Doppeltes Heimspiel

 

 

Die erste in Italien ausgetragene Ironman-Veranstaltung wurde in Pescara zum 150. Jubiläum der Einigung Italiens als Mitteldistanz ausgetragen. Die Gelegenheit kommt nicht wieder – dachte ich mir – und habe mich Ende Dezember 2010 angemeldet. Die einzige Hürde bei der Anmeldung war die Homepage des Veranstalters, die hatte mir anfangs etwas Probleme bereitet. Inzwischen ist diese Kinderkrankheit bestimmt behoben.

 

Pescara ist eine italienische Küstenstadt an der Adria rund 1270 Autobahnkilometer südlich von Rüsselsheim. Der ehemalige Militär-Flughafen wird direkt vom Flughafen Hahn angeflogen. Alternative Flugrouten sind Frankfurt (Rhein-Main) – München – Ancona oder Frankfurt – Rom. Von Ancona nach Pescara sind es ca. 1,5 Autostunden. Von Rom nach Pescara 2-3 Stunden. Natürlich hat Pescara auch einen Hafen und ist bequem über den Seeweg zu erreichen, allerdings ist bei dieser Variante der Anreise etwas mehr Urlaub einzuplanen.

 

Der Wettkampf wurde am 12. Juni ausgetragen. Dementsprechend sind die Wettkampfunterlagen am Vortag abzuholen und das Fahrrad in der Wechselzone abzugeben. Die Anmeldung erfolgt mit Personalausweis und DTU Startpass. Wer keinen Startpass hat, kann eine Tageslizenz vor Ort erwerben. Die Wettkampfbesprechung wurde in englisch und italienisch im Freien auf der Piazza an einem Großbildmonitor abgehalten. Fand ich richtig gut, wer möchte schon bei schönem Wetter in einem stickigen Raum sitzen. Außerdem hatte ich zu diesem Zeitpunkt mein Rad noch nicht abgegeben, so hatte ich auf der Piazza einen mobilen Sitzplatz. Die Wechselzone und somit die Bike-Abgabe befand sich von der Piazza etwa 200 m Richtung Meer und zwar auf der schönen Strandpromenade. Bevor ich in die einzige Wechselzone durfte, wurde die übliche Prozedur abgehalten Helm, Bremsen, Startnummer am Rad prüfen und Schwätzchen mit den Schiedsrichtern halten. Geschwätzt wurde italienisch, englisch, deutsch und hessisch …??? Hessisch? Ganz genau! Nicht das ich viele deutsche Teilnehmer getroffen hätte. Jedoch wurde ich vor dem Einchecken gefragt in welcher Sprache ich angesprochen werden möchte, natürlich habe ich geantwortet „ italian, german or english“. Plötzlich kam vom jeden der anwesenden Schiedsrichter in deutsch zurück:“und woher kommst Du aus Deutschland“- „Rüsselsheim!“. Die Antwort der anwesenden Helfer und Schiedstrichter ließ nicht lange auf sich warten. “Ich bin aus Flörsheim…“- „Ich aus Hofheim“ „…und wir sind aus Darmstadt!“ Klasse, das komplette Rhein-Main-Gebiet anwesend. Na, da hab ich als gebürtiger italienischer Hesse wohl Morgen bei dem Wettkampf doppeltes Heimspiel. Bleibt hier nur anzumerken die komplette Organisation und Staff war aus Deutschland oder der Schweiz angereist.

 

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Am Wettkampfmorgen bin ich zwei Stunden vor dem Start in die Wechselzone um meinen Platz einzurichten. Platz trifft es nicht wirklich, vielleicht trifft die Umschreibung Fleckchen eher zu, doch gab es wie auch beim 70.3 Wiesbaden eine Wanne in die ich alle Utensilien legen konnte, dies half das Fleckchen Wechselzone optimal einzurichten.

 

Bis zum Schwimmstart, der je nach Startgruppe um 12:00 h anfing, hatte ich noch jede Menge Zeit den schönen Sandstrand zu genießen und einen Blick auf die Schwimmstrecke im Meer zu werfen. Die 1,9 km lange Schwimmstrecke verlief parallel zum Strand und wurde wetterbedingt am Vortag geändert und hinter die Küstenschutzbarrier aus Granitblöcken verlegt um die Schwimmer etwas vor den Wellen zu schützen. Dieser Umstand war der Küstenwache geschuldet und war, wie ich später selbst feststellen durfte, keine übertriebene Vorsichtsmaßnahme.

 

Das Anziehen des Neoprens und das Warten bis zum Startschuss in der prallen Sonne – leider kein Wasserstart – hatte etwas von einem Saunagang. Nun gut, beim nächsten Besuch einer solchen, kann ich die Sauna künftig auch als Trainingseinheit betrachten -yeah, wieder eine Trainingseinheit mehr auf dem Trainingsplan!!!

 

Startschuss! Schnell ins Wasser hechten und den Anzug fluten und Kurs auf die nächste Boje nehmen. Anfangs hatte ich mich so gefreut im Meer zu schwimmen und eine gute Sichtweite zu genießen, allerdings war das Meer durch Dünung und Wind so stark aufgewühlt, dass die Sicht nahezu Null war. Das orientieren an der Küstenlinie beim Atemholen, war kaum möglich – das Atmen übrigens auch. Na, ja wenn ich die Richtung per Sicht nicht bestimmen konnte, so konnte ich doch während des Schwimmens an der Änderung des Wassergeschmacks erkennen wo ich mich befand. Zu mindestens auf dem Rückweg kamen mir einige Streckenabschnitte geschmacklich sehr bekannt vor.

 

Die Radstrecke war ein Genuss. Die Straßenverhältnisse waren optimal. Die Fahrbahn war in einem sehr guten Zustand und sogar teilweise ganz neu asphaltiert. Den geneigten Triathleten, die ihren Blick von der neu asphaltierten Straßendeck abwendeten, eröffnete sich ein tolles Panorama mit sanft geschwungenen Hügeln kultiviert mit Olivenhainen und Rebstöcken. Persönlich würde ich das Streckenprofil als anspruchsvoll mit hohen Spaßfaktor bezeichnen. Nach 90 km Radfahren erfolgt der Wechsel auf die Laufstrecke und es sind 4 Runden auf der Strandpromenade zu absolvieren mit wenig Schatten, dafür von Palmen und Bikinis umsäumt. Sind die 4 Bändchen am Handgelenk darf das Ziel passiert werden und ich hab es sogar beim ersten Anlauf gefunden.

 

Mein Fazit: Nicht nur Asterix babbelt hessisch, spätestens seit diesem Jahr auch Pescara. Der 70.3 Pescara ist gut organisiert mit einer super Radstrecke und einer schönen wenn auch fast schattenfreien Laufstrecke. Die Schwimmstrecke macht bei ruhigen Wetter sicherlich mehr Spaß – dass nächste mal habe ich vielleicht mehr Glück mit dem Wetter.

 

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Triathleten gehen freiwillig in den Knast!

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Wenn es an irgendeinem Ort in der Welt Kilometer zu verhaften gilt, sind die Triathleten der TG nicht davon abzuhalten. So fuhren Thomas Kröll und Kirsten Liesenberg am 15. Mai für einen Tag in die JVA Darmstadt ein, um am diesjährigen Knastmarathon Darmstadt teilzunehmen.

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Seit 2007 wird im Rahmen eines Marathonprogrammes für die Inhaftierten mehrerer Justizvollzugsanstalten des Umkreises ein Marathon hinter Gittern veranstaltet, an dem auch eine Hundertschaft externer Läufer zugelassen sind. Nun, landschaftlich hat dieses Rennen sicherlich nicht so viel zu bieten, wenn innerhalb des Sicherheitsbereiches 42,195 Kilometer zurückgelegt werden müssen. Aber der Reiz, …

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