Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Die Eindrücke brennen noch nach.
Frank Hoffmann ist um 9:15, ich um 9:30, dann Michael Schoch um 9:45 gestartet. Michael Lotz hat das Feld um 10:00 von hinten aufgerollt.
Olaf Boje und Michael Lotz
Die große Frage während der Wettkampfbesprechung war: Neo oder nicht? Die Kampfrichterin machte den Freunden des Neoschwimmens wenig Hoffnung, so dass es Jubel im Lager der „Freischwimmer“ gab. Die kühle Nacht hat das Pendel dann aber zugunsten der Gummischwimmer ausschlagen lassen, so dass dem ein oder anderen morgens die Erleichterung anzumerken war.
Um 9 Uhr war es endlich so weit: Hell’s Bells und ein Donnerschlag – die Profis gehen ab wie geölter Blitz und für uns heißt es, es wird ernst.
Die Auftaktdisziplin kann mit Neo ruhiger angegangen werden. Aber die tiefstehende Sonne macht es vor allem auf dem Weg zurück schwer, den optimalen Weg zu finden. So kommt es an der letzten „Boje“ und vor dem Ausstieg doch noch zum gefürchteten Kampf um die beste Linie. Es sind aber alle aus dem Wasser gekommen.
Durch das Wechselzelt, Schwimmbeutel abgeben und rauf auf’s Rad – durchschnaufen und Rhythmus finden ist angesagt. Der Wind ist frisch und kommt auf der flachen Strecke nach Östringen von vorn. Dort geht es endlich in das „Land der tausend Hügel“. Deswegen sind wir hier. Rauf geht es teilweise im Wiegetritt bis zum Schindelberg. Und dann geht es eigentlich permanent hoch und runter durch die schöne Landschaft – schade, dass heute kein Blick dafür übrig bleibt. Der geht nur nach vorn und hinten, damit die Non-drafting Vorgaben fair eingehalten werden … Gar nicht so einfach bei so vielen Teilnehmern. Da muss man mal Zeichen setzen und Gas geben.
Endlich kommt das Highlight der Radstrecke: Gorchsheim! Mit Schwung durch die Senke, den kurzen Stich hoch. Hier tobt die Menge! Egal wie weh es tut. Hier muss der Fahrer die Zuschauer anstacheln und die geben es einem mit tosendem Lärm zurück. Gänsehaut! Eigentlich schade, dass der hochprozentige Anstieg so schnell vorbei ist. Zurück und nochmal hoch? Bestimmt nicht! Es kommen noch genügend davon.
Nach der Hälfte der Strecke ist er auch wieder da – der Wind kommt wieder von vorn. Wohl dem, der noch Körner hat. Nach dem Eichelberg geht es noch einmal zum Schindelberg. Dann sind die vielen Hügel geschafft. Runter nach Bad Schönborn. So langsam heißt es, sich auf den profilierten Laufkurs vorzubereiten. Und der hat es in sich. 3 Runden a 7km, runter in den Park, dann rauf auf die Brücke und wieder runter nach Langenbrücken – durch das Energy Lab des Kraichgaus. Wieso können sich 23 Grad so heiß anfühlen? Niemand mag dran denken, was das Pfingstwetter mit 36 Grad angerichtet hätte. Aber die Sonne brennt.
Insgesamt geht es 6 mal über die Brücke. Und endlich sieht man seine Vereinsleidenden – alle gut drauf. Nur noch 5, 4, 3 – letzte Runde. Alle paar hundert Meter stehen gut gelaunte Helfer, lesen einem die Wünsche nach Wasser, Cola-Mix und Gel vom Gesicht ab. Man hat das Gefühl, alle Schüler im Kraichgau haben heute Projektwoche! Klasse, vielen Dank an die Helfer, die uns auf den Weg in das ersehnte Ziel begleitet haben.
Olaf Boje
Dann ist es so weit: nicht links, sondern rechts abbiegen. Die letzten Meter genießen und in sich aufsaugen! Denn nicht zuletzt deswegen haben wir alle so lange trainiert.
Schwups, ist der 70.3 Kraichgau vorbei. Zumindest der Wettkampf ist rum. Nun geht es ans Finisher-Buffet, das aus Obst, Kuchen und Brezeln besteht.
Apropos Buffet – da war doch was? Challenge heißt jetzt Ironman. Am Buffet wird sich nächstes Jahr sicherlich was ändern. Wir werden es nehmen wie es kommt. Denn eigentlich ist es egal, wer den Wettkampf ausrichtet. Es sind die Strecke und die Menschen – deshalb kommen wir wieder.
Last but not least haben alle 4 ihre Ziele erreicht und sind zufrieden … Auch wenn jeder was an sich zu verbessern hätte. Wenn die Erinnerung an den Schmerz vergangen ist.
Bericht von Olaf Boje
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