Jörg und ich waren in diesem Jahr bei der Challenge Roth am Start. Bereits zum 10. Mal fand in Roth die „Challenge“ statt und zu diesem Jubiläum hatten sich die Veranstalter einige Überraschungen einfallen lassen. Insgesamt standen über 5.000 Starterinnen und Starter aus 60 Nationen (davon über 3.000 Einzelstarter) am Start.
Wir reisten bereits am Donnerstag vor dem Rennen mit kiloweise Nudeln im Gepäck an und verschanzten uns in einer beschaulichen Ferienwohnung gerade mal fünf Kilometer vom Schwimmstart entfernt. Sofort war klar, dass der gesamte Landkreis Roth vom „Triathlon-Virus“ infiziert ist. Überall wurde zur „Pasta-Party“ eingeladen und natürlich waren schon die Rennmaschinen auf der heiligen Strecke mit atemberaubender Geschwindigkeit im Einsatz.
Zunächst einmal hieß es aber für uns, die Startunterlagen abzuholen und die letzten Vorbereitungen für das Rennen zu treffen: Rad putzen, Kette ölen und die obligatorischen Beutel für den Wettkampf packen. Immer wieder wurde auch die Wetterprognose für den Wettkampftag im Netz aufgerufen. Jörg hatte ja bekanntlich kein glückliches Händchen mit dem Wetter bei seinen bisherigen sportlichen Herausforderungen (s. Roth 2008) und so machte ich mir schon wohl berechtigte Sorge, ob wir auch diesmal eine „Regenschlacht“ erleben werden. In der Woche vor dem Wettkampf gab es Prognosen irgendwo zwischen Dauerregen und Sonne, also nicht sehr aussagekräftig. Jedoch in der Wettkampfbesprechung am Vorabend war klar, dass die äußeren Bedingungen sehr gut werden sollten: trocken, teilweise bewölkt und wenig Wind mit Temperaturen bis zu 25 Grad. Es war klar, dass Jörgs Pechsträhne glücklicherweise damit keine Fortsetzung fand…
Um 03:00 Uhr hieß es am Wettkampftag aufstehen und natürlich reichlich frühstücken. Leider starteten wir in unterschiedlichen Startgruppen im Abstand von 30 Minuten.
Das Schwimmen im Kanal lief von Anfang an super, fast wie im Becken. Als ich an der ersten Wende nach ca. 1.400 Metern angekommen war, erkannte ich einen Freund am Kanal auf seinem MTB, der mich dann fast auf dem gesamten Rückweg begleitete. Über zwei neue persönliche Bestzeiten freuten wir uns schon nach dem Schwimmen. Jörg beendete das Schwimmen fast zehn Minuten schneller als noch bei seinem ersten Start in Roth und ich konnte auch meine bisherige beste Zeit um einige Sekunden unterbieten.
Auch auf dem Rad lief es gut, da fast kein Wind blies. Gänsehaut-Feeling gab es natürlich am „Solarer Berg“, aber auch an den vielen anderen Hügeln der Radstrecke standen immer wieder Zuschauer die uns meist mit lauter Musik nach oben peitschten. Bei diesen Bedingungen waren wieder zwei neue Bestmarken drin: Jörg fuhr mit weniger Radkilometern in den Beinen als noch bei seiner ersten Teilnahme volles Risiko, um insgesamt noch die 10-Stunden-Marke angreifen zu können. Mit 05:12 Std. war er auch hier über zehn Minuten schneller als bei seiner ersten Teilnahme. Ich konnte erstmals die 5-Stunden-Marke auf dem Rad unterbieten und hoffte nicht allzu viel Körner auf der Strecke gelassen zu haben. Es stand ja schließlich noch ein Marathon auf dem Programm.
Mittlerweile waren keine Wolken mehr zu sehen und es wurde sogar richtig heiß auf der fast schattenlosen Strecke entlang des Kanals. Genau dieses Wetter hatte sich Jörg nicht gewünscht. Dennoch kämpfte er sich durch und beendete das Rennen mit neuer Bestzeit in 10:13:15 Std. Ich konnte am Ende des Marathons sogar noch was zulegen und kam in der für mich unglaublichen Zeit von 09:08:59 Std. ins Ziel.
Die Challenge Roth wird uns als internationales, aber dennoch familiäres Großereignis in Erinnerung bleiben. Die vielen besonderen Details dieses Wettkampfes machen ihn zu einer einmaligen Veranstaltung. Nächster Start ist nicht ausgeschlossen!
Hier noch mal die Zeiten im Überblick:
Jörg Rendel
Schwimmen: 01:14:39 Std.
Wechsel 1: 04:01 Min.
Radfahren: 05:12:20 Std.
Wechsel 2: 01:38 Min.
Laufen: 03:40:39 Std.
Gesamt: 10:13:15 Std.
422. Platz Gesamt und 106. Platz AK M35
Giovanni Filpi
Schwimmen: 58:24 Min.
Wechsel 1: 02:17 Min.
Radfahren: 04:57:17 Std.
Wechsel 2: 01:09 Min.
Laufen: 03:09:53 Std.
Gesamt: 09:08:59 Std.
73. Platz Gesamt und 20. Platz AK M30
Hier der Bericht aus dem Rüsselsheimer Echo:
2011-07-13_RE_Challenge-Roth.pdf (99.73 KB)