Der Ironman Zürich Schweiz wurde dieses Jahr am 25.07.2010 ausgetragen. Daher sind wir am Donnerstag den 22. mit dem Auto nach Zürich angereist zu unserer Unterkunft in Rüschlikon. Der Ort liegt oberhalb des Sees und Zürich Wollishofen kann problemlos per S-Bahn innerhalb von 5 min erreicht werden. Die Landiwiese der Bereich der Messe, Wettkampfbesprechung, Schwimmstart, Wechselzone 1+2 und Ziel ist vom Bahnhof Wollishofen bequem zu Fuß zu erreichen. Unser Appartement in Rüschlikon war einfach, ruhig, sauber und sehr geräumig. Hat mir sehr gut gefallen und natürlich durfte auf dem Gelände nicht der Streichelzoo mit den Zicklein fehlen, die auf Namen wie Flöckli, Bückli und Schnukki hörten.
Freitags wurde die obligatorische Wettkampfbesprechung auf dem Expo-Gelände abgehalten und abends gab es die Willkomensparty im urigen Schützenhaus Albisgüetli. Ich empfand es sehr angenehm auf einem Stuhl zu sitzen, ein 4 Gänge Menü serviert zu bekommen und zu genießen, anstatt wie üblich auf Bierbänken zu hocken und sich das Essen zusammenzustellen.
Samstags wurden an der Landiwiese diverse Triathlon Wettkämpfe darunter eine olympische Distanz und ein Firmentriathlon veranstaltet. Trotz dieser Veranstaltungen konnten wir unsere Räder problemlos in der Wechselzone abgeben. Zürich war an diesem Wochenende also fest in der Hand von Triathleten. Natürlich erfordert dies eine riesige Organisation, die einen reibungslosen Ablauf garantiert. Allerdings hat dies auch Auswirkungen auf die Ironman Veranstaltung, dadurch dass diese Veranstaltungen alle auf dem gleichen Areal stattfinden, fällt die Wechselzone für den Ironman recht klein aus und es ist in diesem Fall auch kein Vorteil, dass beide Wechsel an einem Ort stattfinden. Die Fahrräder stehen eng, sehr eng aneinander. Für Wannen, die die Wechselklamotten aufnehmen ist kein Platz. Vom Veranstalter werden auch keine bereitgestellt, selbst Beutel werden außer dem After Race-Beutel nicht ausgegeben, d.h. selbst organisieren und das DIN A4 große Wiesenstück vor dem eigenen Rad bestmöglich mit seinen Wechselutensilien anordnen.
Sonntag der Wettkampftag; ab in die Wechselzone und diese einrichten. Danach schon mal den Neo bis zur Hüfte anziehen und auf dem Weg zum Schwimmstart den After-Race-Beutel abgegeben. Eigentlich sollte sich dies nicht allzu schwierig gestalten, jedoch haben wir nicht damit gerechnet, dass zum Schwimmstart noch eine Tür durchquert werden muss. Nicht allein Athleten sondern auch sämtliche Zuschauer wurden durch die Tür geschleust. Also Einreihen und die ursprünglich großzügig eingeplant Zeit zum Erreichen des Schwimmstarts und Anziehen des Neos wird knapp. Doch wir erreichen rechtzeitig wenige Minuten vor dem Start den Schwimmbereich. Mir bleibt es rätselhaft wieso der Veranstalter Zuschauer, Angehörige, Familie mit Kinderwagen und die Athleten durch ein und denselben Eingang schleust, vor allem dann wenn dieser sich so klein gestaltet.
Endlich im Wasser fällt der Startschuss und zwar bevor alle Athleten dieses erreicht haben. Das Schwimmen im Zürichsee war super und wir hatten eine tolle Sichtweite. Nur noch wenige Meter bis zum Landgang und zur zweiten Runde. Es hagelte Hände und Füße. Bevor ich die Rampe zum Landgang erreiche, muss eine Fußgängerbrücke schwimmend unterquert werden, eine Landenge umschwommen und ein Rückstau an Schwimmern stehend im Wasser überwindet werden. Ärgerlich war es sich wieder anstellen zu müssen, weil die Rampe die einzige Ausstiegmöglichkeit auf diese Insel war. Die Ausstiegsrampe nach der Fußgängerbrücke zu installieren ist sicherlich zuschauerfreundlich jedoch nicht für das Hauptfeld der Athleten, die dieses Hindernis im Wettkampfstress überwinden müssen. Trotzdem das Schwimmen im Zürisee hat viel Spaß gemacht und die Unannehmlichkeiten waren schnell vergessen, als ich auf dem Rad saß. Ich empfand die Radstrecke im Vergleich zu Frankfurt als etwas anspruchvoller. Außerdem muss teilweise auf den Verkehr geachtet werden, da die Strecke nicht wie in Frankfurt voll gesperrt war. Die Stimmung an der Radstrecke ist gut, kann mit Frankfurt aber nicht mithalten.
Die Laufstrecke führt teilweise an einer Seepromenade entlang, das hat mir sehr gut gefallen doch die Streckenführung in das Industriegebiet an einer unattraktiven Bahnanlagen entlang war gewöhnungsbedürftig. Nach 4 Laufrunden kam ich endlich ans Ziel, rechts und links sind im Zielkanal ebenfalls Tribünen aufgebaut, doch die beeindruckende Stimmung und Kulisse vom Römer wird hier nicht erreicht. Im Athletes Garden ist die Versorgung gut, doch das rundum Sorglospaket „a la“ I-Man Frankfurt wird nicht erreicht.
Fazit: Ironman Schweiz ist ganz nett und ich kann ihn empfehlen, wenn einer eine Luftveränderung braucht oder mal in einem richtigen See schwimmen möchte. Insgesamt kann es der I-Man Zürich mit Stimmung, Kulisse, Organisation und Infrastruktur nicht mit der Veranstaltung in Frankfurt und Wiesbaden aufnehmen.